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Kompetenzzentrum rund um das Sehen

Fachkräfte für Text­verarbeitung arbeiten in Büros von Behörden und Verwaltungen sowie bei Schreib­diensten in unter­schied­lichsten Unternehmen und Betrieben der freien Wirtschaft nahezu aller Branchen, in denen Korrespon­denzen zu erledigen sind. Dabei spielt die Größe der Firma keine Rolle.

Die Fachkraft für Textverarbeitung (FTV) ist eine staatlich anerkannte Qualifizierung für blinde und sehbehinderte Menschen nach § 66 des BBiG. Schwerpunkt der 12-monatigen Fortbildung ist der sichere Umgang mit Textverarbeitungsprogrammen und das schnelle Übertragen von Texten. Dazu zählen die Beherrschung grundlegender Programmbefehle sowie das Erstellen und Gestalten von Texten, Serienbriefen und Tabellen. Darüber hinaus erlernen Sie Fähigkeiten im 10-Finger-Tastschreiben. Dabei müssen rechtliche und qualitätssichernde Vorgaben sowie Datenschutz und Datensicherheit stets beachtet werden.

Es handelt sich bei diesem Angebot um eine Fortbildung mit IHK-Abschluss. Das bedeutet für Sie, dass Sie einen neuen Berufsabschluss erlangen.

Teilnehmerkreis

Der Beruf ist geeignet für sehbehinderte und blinde Erwachsene. Berufliche Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Voraussetzung ist eine gute Beherrschung der Kompensationstechniken. Die prinzipielle Eignung wird durch eine Reha-Assessmentmaßnahme festgestellt.

Sollten Sie die notwendigen Techniken zur Kompensation Ihrer Seheinschränkung (z. B. Hilfsmittel wie Großbildausgabe, Braillezeile o. ä.) noch nicht beherrschen, empfehlen wir zunächst einen entsprechenden Vorbereitungskurs zu buchen.

Dauer der Fortbildung

12 Monate

Inhalte der Fortbildung

  • 10-Finger-Tast­schreiben nach Geschwindig­keit
  • Erhöhung der Anwendungs­sicherheit von Punkt­schrift
  • sicherer Umgang mit Text­verarbeitungs­programmen und Tabellen­kalkulationen
  • Deutsch in Wort und Schrift
  • Schreib- und Gestaltungs­regeln
  • Schreiben von Fonogrammen mit Hilfe digitaler Diktier­systeme
  • Umgang mit Word, Excel und Outlook
  • Betriebspraktikum, Bewerbungs- und Integrations­training

Betriebliches Praktikum

Das betriebliche Praktikum absolvieren Sie vorzugsweise in einem Unternehmen am Heimatort. Das BFW Halle (Saale) versorgt den Praktikumsplatz mit den notwendigen Hilfsmitteln. Im Praktikum können Sie nicht nur wertvolle Erfahrungen sammeln, oft ergibt sich auch die Chance einer Festanstellung im Anschluss.

Abschluss

Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK)

Termin und Ort

Beginn jeweils Juli/Januar

Haupthaus BFW Halle (Saale)

Besondere Hilfen

Neben der diagnostischen und beratenden Tätigkeit während der Arbeitserprobung ist es die Aufgabe der besonderen Hilfen, den Rehabilitationserfolg jeder Rehabilitand*in zu begleiten und zu unterstützen. Dafür steht Ihnen ein interdisziplinäres Team aus Psycholog*innen, Low-Vision-Expert*innen, Sozialpädagog*innen, Pädagog*innen sowie IT-Fachleuten zu Verfügung. Darüber hinaus stehen allen Teilnehmer*innen Reha- und Integrationsmanager*innen (RIM) zur Seite. In enger Zusammenarbeit mit den Teilnehmer*innen, dem Team der Qualifizierung und dem Kostenträger entwickeln sie einen individuellen Förderplan und organisieren Ihren Weg zurück in den Beruf. Die besonderen Hilfen bieten Ihnen während und nach der Rehabilitation im Berufsförderungswerk eine integrationsbegleitende Unterstützung, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Natürlich wird Ihr Schulungsplatz im BFW Halle (Saale) mit den für Sie notwendigen elektronischen Hilfsmitteln ausgestattet.